Es stellt sich die Frage, warum Tamaryn und ihr Partner in Crime Rex John Shelveton sich überhaupt die Mühe gemacht haben, dieses zweite Album einzuspielen – denn das, was das Duo hier betreibt, ist nicht mehr oder minder eine liebevoll ausgearbeitete Hommage an die Glanzzeiten des Shoegazer-Sounds. Wie die Cocteau Twins oder Slowdive zu ihren besten Zeiten lustwandeln Tamaryn als Sängerin und Shelveton als Instrumentallist durch eine See von Hall und Reverb. Nun gut: Tamaryn und Shelverton kommen aus San Francisco – insofern ist dieser typisch britische Sound natürlich gewissermaßen exotisch für sie und am Ende der Scheibe (aber erst dort) finden sie auch zu einem poppigen Kompromiss mit der Neuzeit. Im Wesentlichen ist dieses Album aber ein lineares bis monotones Abarbeiten aller Shoegazer-Schemata – nicht weniger aber auch eben nicht mehr.
„Tender New Signs“ von Tamaryn erscheint auf Mexican Summer/Universal/Cooperative Music.