Jon DeRosa begann seine Laufbahn als Klangkünstler in dem Avantgarde-Projekt Aarktica. Auf dieser Solo-Scheibe versucht er sich nun als romantischer Songwriter in der Manier des ihm auch stimmlich verwandten Richard Hawley. Mit durchaus gemischten Ergebnissen. Da gibt es einerseits großartig ausstaffierte Songperlen in Kammerpopmanier wie den Opener – aber auch eher lautmalerische Klangtupferei, kontemplative Esoterik, Samba- und Mariachi-Rhythmen und Torch-Song-Balladen. „Uneinheitlich“ wäre ein guter Begriff, DeRosas Musik zu beschreiben – wenn das denn etwas beschriebe. Versuchen wir es mal so: Jon DeRosa hat zwar durchaus das Händchen, zeitlose Folkpop-Songs zu verfassen, aber nicht das Interesse, das auch konsequent zu tun. Somit hält er sich – unterstützt einer Riege exquisiter Indie-Musikanten – alle Möglichkeiten offen, anstatt den geraden (und vielleicht zu einfachen) Weg zu gehen. Damit präsentiert er sich als teilweise unbequemen Querdenker, der lieber seine eigenen Grenzen auslotet, als Erwartungshaltungen zu bedienen. Das sollte man so akzeptieren.
„A Wolf In Preacher’s Clothes“ von Jon DeRosa erscheint auf Rocket Girl/Rough Trade.