Jetzt können die anderen aber mal gepflegt einpacken. Denn jetzt kommt Jessie Ware und zeigt mal, wie Soul heute geht. Wie man Pop mit Stil spielt, wie man wunderschöne Lieder mit einer wunderschönen Stimme macht. „Devotion“ heißt die Lösung, „Devotion“ heißt diese Perle von Album.
Jessie Ware kommt aus England und besuchte einst die Kunstschule die Alleyn’s School, bei der auch eine gewisse Florence Welch lernte, die man heute mit The Machine kennt. Nach Singles und Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern wie DJ Oneman von Rinse FM, Sampha oder Sbtrkt hat Jessie Ware nun ein erstes Solo-Album gemacht, das zum Schönsten gehört, was wir in diesem Jahr hören dürfen. Denn was sie hier zeigt, ist erschreckend. Ist erschreckendes Können, außergewöhnliche Kreativität und einfach mal große Kunst.
Doch was ist hier eigentlich so super? Sind es diese so bezaubernden Beats, die niemals aufdringlich, aber immer kräftig daher kommen und den Liedern den Boden unter den Füßen bereiten? Oder sind es die Melodien, die so viel Pop sind, dass die Welt sie lieben wird, die aber zu keiner Sekunde verwaschen, oberflächlich oder falsch klingen? Ist es die schon fast perfekte Kombination aus damals und heute? Ist es die Vielfalt, weil es hier von ruhig bis fast schon ruppig, von strahlend hell bis gemütlich düster, von eiskalt bis höllenheiß das komplette Programm gibt? Oder ist es diese verblüffend vielfältige Stimme, die manchmal so herzergreifend zerbrechlich, aber trotzdem stark und betörend klingt, dass man diese Frau vom Fleck weg heiraten möchte? Am Ende ist es alles. Jetzt muss sie nur noch „ja“ sagen…
„Devotion“ von Jessie Ware erscheint auf Island/Universal.