Eine besondere Nische im weiland eng besetzten Prog-Rock-Panoptikum markierte die schwedische Truppe Tribute für sich, die sich – wie man auf diesem Re-Issue der 1984 erschienenen Scheibe „New Views“ nachvollziehen kann – dem Film-Soundtrack verschrieben hatte. Und zwar mit allem, was dazu gehört – von Eröffnungsfanfaren, Intermezzi, Intros und Finales bis zu musikalischen Themen aller Art – inklusive LP-Seiten überspannenden Monster-Epen (1984 gab es noch keine CDs). Als Besonderheit gilt dabei nach wie vor der nonverbale Harmonie-Gesang der Schwestern Lene und Nina Andersson. Ansonsten gab es das volle Panpotikum – von Synthesizer-Orgien über psychedelische Krautrock-Passagen bis hin zur klassisch orientierten Akustikgitarren-Kammermusik. Sogar für ein wenig Disco-Charme ist Platz im Gemenge. In der Info ist von Mike Oldfield als Landmarke die Rede – und das passt gar nicht so schlecht, da Tribute vergleichsweise schlichte, aber effektive Melodien und Songstrukturen dem atmosphärischem Geplänkel vorzogen.
„New Views“ von Tribute erscheint auf Sireena/Broken Silence.