Zumindest auf Studioproduktionen wie diesem dritten Album muss die Berufung der Crystal Castles-Sängerin Alice Glass doch zu einer recht frustrierenden Angelegenheit werden. Denn was davon in den zunehmend exorbitanter ausfallenden elektronischen Klangwolken von Ethan Kath beim Hörer noch ankommt, ist bestenfalls fragmentarisches Klanggewitter. In der Tat hört sich das neue Album an, wie ein Remix seiner selbst, denn alle Elemente – seien es wabernde Klangwände, stolpernde E-Beats, Industrial Noises oder eben Vocals werden durch eine Vielzahl von Effekten, Harmonisern und Zerhackern gejagt, bevor sie das Ohr der Hörer erreichen. Es scheint zudem, als habe Kath dieses Mal versucht, aussteuerungsmäßgen Grenzen seines Equipments auszuloten, da sich die Soundeffekte oft nahe an der Grenze zur Übersteuerung bewegen – was natürlich zu einer gewissermaßen punkigen Note führt. Unter dem Strich ist dabei „III“ keine schlechte Scheibe, denn den o.a. Auswüchsen liegen – man glaubt es kaum – durchaus passable Popsongs mit ausformulierten Strukturen und Melodien zu Grunde. Es ist dabei allerdings festzuhalten, dass dieser Trip am Ende doch zu einem extremen Ergebnis mit experimentellem Charakter und avantgardistischen Touch führt.
„III“ von Crystal Castles erscheint auf Polydor/Universal.