Das Ungewöhnlichste an dieser Scheibe ist eigentlich der Umstand, dass sie aus Frankreich stammt. Denn das Trio macht ziemlich lupenreine, geradlinige Rockmusik. Das gefiel auch Steven Ansell und Laura-Mary Carter – besser bekannt als Blood Red Shoes -, die die Band unter ihre Fittiche nahmen und diese zweite Scheibe produzierten, nachdem sie sie auf der 2008er Tour als Support erlebt und schätzen gelernt hatten. Um es aber gleich zu sagen: Mit dem schmutzigen, erdigen und somit lebendigen Sound der Blood Red Shoes hat dieses Werk nicht so viel zu tun. Stattdessen wurde die Produktion – durchaus abwechslungsreich zwar – für diese Musikrichtung ungewöhnlich geradlinig und sauber ausgezirkelt. Für 1984 spricht die routinierte Spielfreude der Jungs, das ordentliche Songmaterial und die Fähigkeit, in verständlichem Englisch ohne Franko-typischen Zungenschlag abzuliefern. „I Don’t“, ein eher balladeskes Gesangsduett mit Laura-Mary, rundet das Programm ab. „Influenza“ bietet jetzt nicht unbedingt weltbewegend Neues, aber als schlüssige, zeitgemäße Rockscheibe ist sie durchaus zu gebrauchen%3B auch wenn ein wenig mehr „Punk“ jetzt sicherlich nicht geschadet hätte…
„Influenza“ von 1984 erscheint auf Deaf Rock/Rough Trade.