Hinter dem Namen Night Works verbirgt sich das One Man Project von Gabriel Stebbing. Im Prinzip bietet Stebbing mit diesem Werk eine zeitgemäße Popper-Scheibe. Mit „Popper“ sind hier jene Gattung Typen gemeint, die in den 70ern dem Punk eine mondäne Gegenkultur gegenüberstellten und – jung, dandyhaft, gut gepflegt und frisiert – eine Art Fortsetzung der Mod-Kultur für Besserverdienende etablierten, die dann musikalisch irgendwann in der New Wave mündete. Sei’s drum: Stebbing hantiert mit E-Pop und R’n’B-Versatzstücken, die er detailversessen und kunstvoll zu einer Art Chill-Out-Konzeptalbum für den Morgen nach dem Abend der Party zusammenstellt. Pop ist nicht so sein Ding – obwohl gelegentlich angenehme Melodiebögen auftauchen. Eher interessiert zeigt er sich daran, die Tracks im Rahmen ihrer Möglichkeiten auszuloten – weswegen die Drei-Minuten Grenze oft und gerne und deutlich überschritten wird. Aufregen tut sich Stebbing auch nicht: Das geht alles im relaxten Rahmen ziemlich mellow vor sich. Es mag sich wie ein Klischee anhören: Aber Musik wie diese kann man wohl am ehesten in genau dem beschriebenen Rahmen goutieren.
„Urban Heat Island“ von Night Works erscheint auf Loose Lips/Universal/Cooperative Music.