Das Besondere bei dem Projekt des schweizer Saxophonisten Simon Spiess ist, dass er in seinem Trio auf ein zweites Melodie-Instrument verzichtet. Nominell ergeht sich die Combo in gepflegtem, nicht zu exaltiertem und vor allen Dingen unaufgeregt zeitlosem Swing und Bebop. Nun ist es allerdings so, dass Spiess & Co durch einen Gastauftritt von Gitarrist Gabriel Beuerle im ersten Track und der Vokalistin Julia Pellegrini in zwei weiteren es schaffen, diesen Eindruck durchaus zu verwischen – zumal die Tracks mit Vocals (einer davon mit deutschem Titel) sich durchaus als die Highlights des Albums empfehlen. So sehr sogar, dass man sich hiervon gerne mehr gewünscht hätte. Insgesamt ist dieses eine solide Leistung, die indes kaum über den selbst gesetzten musikalischen Tellerrand hinauszublicken scheint.
„After All“ von Simon Spiess Trio erscheint auf Meta.