Eine Band wie die Pins aus Manchester muss es in jeder Musiker(innen)-Generation geben. Die vier Damen haben es sich auf die Fahnen geschrieben, den damals noch der New Wave zugerechneten Post-Punk-Gedanken der 80er, der weiland von Acts wie z.B. den (heute nur noch Spezialisten geläufigen) Au Pairs vorangetrieben wurde, in die Jetztzeit zu transponieren. Das heißt: Nach Gefälligkeiten, netten Melodien oder versöhnlichen Zwischentönen braucht nicht gesucht zu werden – dafür gibt es aber jede Menge Attitüde, politische Statements und schroffe Sounds mit minimalistischen, musikalischen Variationen. Denn selbstredend entdecken die Pins ihre Möglichkeiten on-the-go – und nicht in Gitarrenlehrbüchern oder Drum-Schools. Insofern sind hier auch nicht spieltechnische Finessen von Interesse, sondern die Art, wie die Mädels ihre Songs – offensichtlich nach dem Gehör und mit Versuch und Irrtum – zurechtbiegen, um Variationen und Abwechslung ins Spiel zu bringen. Versöhnliche oder gar ätherische Klänge (die eher Label-typisch wären) finden sich hier indes nur in homöopathischen Dosen.
„Girls Like Us“ von Pins erscheint auf Bella Union/Rough Trade/Pias Cooperative.