Nachdem die Erdmöbels mit ihrem letzten Werk „Krokus“ überraschenderweise feuilletonfähig geworden waren und von den Kulturliebenden der Republik mit aufgeschlossenen Armen umfangen wurden, können Markus Berges, Ekki Maas & Co. nun auf dem neuen Werk geradezu befreit aufspielen. Und das macht sich insbesondere musikalisch durch eine geradezu unerträgliche Leichtigkeit des jazzigen Miteinanders bemerkbar, in der nun wunderlicherweise unübliche Blaströten wie Blockflöte, Oboe und Querflöten die Töne angeben (bzw. diese aufdringlich Umspielen – das hat es sooo noch nicht gegeben bei Erdmöbel). Elektronik gibt es hingegen kaum noch. Über Markus lyrische Wunderwerke noch etwas sagen zu wollen, wäre anmaßend, denn das tut er nach wie vor am besten selber. Zum Beispiel auch, indem er etwa einen Blinker emuliert – der blinkt, blinkt, blinkt, blinkt, blinkt, blinkt, blinkt, blinkt (also bis ihn halt jemand abschaltet). Und rein musikalisch fühlt sich der Erdmöbelfreund hier sowieso sofort zu Hause. Es gibt also im besten Sinne nicht viel zu berichten über das neue Werk, bis auf dass es sich zuweilen nach Steely Dan anhört vielleicht – nur halt nicht besonders amerikanisch – und nahtlos an die bestehenden Erdmöbel-Traditionen anknüpft.
„Kung Fu Fighting“ von Erdmöbel erscheint auf Yippie!/Rough Trade.