Im Leben des „tragischen Troubadours“ Francis John Miller hat es schon sehr unterschiedlich ausgesehen. Beispielsweise als sein Hit „Darlin’“, auf den ihn bis heute einige reduzieren, um die ganze Welt ging. Oder als er gemeinsam mit Robin Trower (guit%3B u.a. Procol Harum) und Clive Bunker (drms%3B u.a. Jethro Tull, Manfred Mann’s Earth Band, Uli John Roth, Bloodwyn Pig) Jude gründete, die als AllStar-Supergroup gehandelt wurde, aber nie wirklich abhob. Oder als ihn eine Gehirnblutung 1994 für viele Jahre aus dem Rockrennen und vermutlich ganz aus dem Auftrittsgeschäft warf.
Doch auch ohne den ganz großen Erfolg hat es für den kleinen Mann aus Glasgow immerhin zu gleich mehreren Rockpalast-Auftritten gereicht. DVD1 dieser Zusammenstellung reproduziert den Auftritt seiner Band auf dem legendären Loreley-Festival (mit u.a. Rory Gallagher, Eric Burdon und David Lindley) von 1982, DVD2 kombiniert Aufnahmen aus dem Kölner WDR-Studio „L“ von 1976 mit solchen von den Maifestspielen 1979 in Wiesbaden.
Bei dieser zeitlichen Spreizung und bei knapp 200 Minuten Spielzeit verwundert es nicht, dass alles dabei ist, was man als Fan hören und sehen möchte. „Ain’t Got No Money“, „Be Good To Yourself“, „Standing On The Edge“, „Bad Case Of Loving You“ (Moon Martin), „Don’t Stop“, „The Fire Down Below“, „Sail Away“ (Randy Newman), „Cold Turkey“ (Lennon), „Is This Love“ (Bob Marley) und natürlich dem Stones-Klopfer „Let’s Spend The Night Together“.
Auf der Loreley war der Rezensent damals mit vor Ort – wohl aufgrund der „aufwändigen Restaurierung“ wirkt auf diesem Konzertfilm alles genau so frisch wie in der Live-Erinnerung. Eine wunderbare Gelegenheit also, den schottischen Troubadour mit der rauchzärtlichen Stimme erneut zu würdigen.
„Live At Rockpalast“ von Frankie Miller erscheint auf MIG/Intergroove.