Dass der sanfte Waldschrat William Fitzsimmons auch auf seinem sechsten Album wieder ruhige Töne anschlägt, ist nicht weiter erstaunlich. Erstaunlich ist eher die Eloquenz und Konsequenz, mit der er unbeirrbar seine Bahnen zieht. William bringt das insofern auf den Punkt, als das er sagt, dass die Erkenntnis der letzten Jahre für ihn die gewesen sei, sich mit den – nicht immer angenehmen, passenden oder gar guten – Lebensumständen zu arrangieren, ohne sich dadurch verbiegen zu müssen. Das ist die klassische Haltung eines Stoikers – und das passt dann wieder zu dieser Unerbittlichkeit, mit der sich Fitzsimmons in das Unterbewusstsein des Hörers schmeichelt. Oberflächlich gesehen, sind das Songs zum Einschlafen (selbst dann, wenn Fitzsimmons mal auf der elektrischen Gitarre herumschrammelt) – genau betrachtet sind es aber intime Reflektionen zum Thema „der Weg ist das Ziel“, denn eine besondere Botschaft hat William Fitzsimmons nicht. Er möchte nicht belehren, sondern einfach sein. Und das kann man eben nicht mit Pauken und Trompeten, sondern nur mit Beharrlichkeit und Empathie.
„Lions“ von William Fitzsimmons erscheint auf Grönland/Rough Trade.