Zwar ist das Projekt Hurray For The Riff Raff nach wie vor das Brainchild seiner Frontfrau Alynda Lee Segarra, doch nutzte diese auf dem neuen Werk das Potential, das sich aus der Community ihrer Wahlheimat New Orleans ergibt und bat Musiker der dortigen Szene, ihr gemeinhin asketisches Folksinger-Konzept entsprechend aufzufüllen. Obwohl auch diese Scheibe aus der Sicht eines berufenen Hobo-Troubadours verfasst ist – mit Referenzen zu den Eckpunkten von Alyndas Reisen -, ist das Ganze am Ende doch so etwas wie eine Hommage an bzw. ein Moment-Portrait der Metropole am Mississippi. Wohlgemerkt aber kein Loblied, denn die „Small Town Heroes“ von denen Alynda hier singt, treiben sich in den eher düsteren Ecken der Stadt herum.
Trotz gelegentlicher poetischer Anwandlungen (etwa der Verweis auf Whitman in „The Body Electric“) ist es am Ende ein – zwar persönlich gefärbtes – sozialkritisches Werk geworden. Auch dieses in der klassischen Tradition der Folkies. Kein Wunder also, dass die Musik der (freilich selbst verfassten) Tracks sich gemeinhin aus Elementen typischer Folk-Styles – von der Appalachen-Ballade über den Blues bis hin zu typischem Southern Swing inkl. Voodoo-Grooves zusammensetzt. Insgesamt ist dieses Album dennoch eher ein Band-Werk als eine weitere reine Folk-Scheibe geworden – und das zeigt dann ganz neue Seiten der Protagonistin Segarra.
„Small Town Heroes“ von Hurray For The Riff Raff erscheint auf ATO/Rough Trade/Pias Cooperative.