Das Debüt-Albums des selbsternannten Erneuerers klassischer Country-Tugenden, Sturgill Simpson, ist noch nicht ganz kalt, da kommt schon das zweite. Und es ist natürlich klar, dass das mit den „Metamodernen Sounds“ im Titel purer Bullshit (wohl aber eine Referenz an Ray Charles) ist: Natürlich legt es der Mann darauf an, das, was er auf seinem Debüt „High Top Mopuntain“ mit einer Riege altgedienter Nashville-Cracks inszenierte, nun auch mit seiner eigenen Band auf die Beine zu stellen. Das Experiment ist dann freilich gelungen. Das Material des von dem – offensichtlich gleichgesinnten – Produzenten Dave Cobb in Szene gesetzten Albums bietet alles, was das Country-Herz begehrt. Auch dann, wenn Simpson einen obskuren Synthie-Pop-Titel covert. Wer auf klassischen Country – ohne einen faden Beigeschmack der Mainstream-Produktion – steht, der wird bei diesem live im Studio eingespielten „Hardcore-Country-Album“ seine wahre Freude haben.
„Metamodern Sounds In Country Music“ von Sturgill Simpson erscheint auf Loose/Rough Trade.
