Honig. Das ist einmal Stefan Honig, Songwriter, Sänger, Namensgeber. Aber das ist inzwischen auch eine feste Besetzung. Fünf Köpfe auf dem Weg nach oben. Honig, eine Band, ein Hype, ein neues Album mit einigen wirklich guten neuen Songs. Zum Glück, denn wenn man sich Honig auf der Bühne anschaut, wenn man Interviews sieht und liest, dann ist das immer so sympathisch. Dieser Stefan, man muss ihn mögen und es wäre einfach zu schade, wenn man zu viele schlechte Worte über dieses Album schreiben müsste.
Honig bewegen sich in diesem eigentlich so schlimmen (Neo? Pop? Indie?) Folk-Kosmos, in dem sich erschreckend viele schlechte Bands erschreckend großer Beliebtheit erfreuen. Muss man nicht verstehen, sollen die doch machen, was sie wollen. Besser machen es Honig. Auch folkig, auch hier und da ein bisschen schlapp auf der Brust und ohne musikalische Aufregung. Aber öfter zum Glück mit einfach tollen Songs. Verspielt, mutig, manchmal geradezu pompös und euphorisch und an anderen Stellen wieder ein, zwei, drei Gänge runter und rein in die Intimität. Oder andersrum.
„Leave Me Now“ eröffnet still und leise, „Dear Liar“ kommt mit mehreren Stimmen und Instrumenten anschließend schon mit einem breiteren Kreuz, ehe „Lemon Law“ dann mit Tempo, Rock N Roll und dicken Frank Turner-Ohs zum Tanz bittet. Später dann folgt auf das verspielte, vielfältige, laute „Golden Circle“ das fast schon schüchterne „A Boy“. Doch wie auch immer, die Mischung stimmt, die meisten Songs sind klasse, die Mehrstimmigkeit, die Streicher, die guten Ideen gekonnt genutzt. Und so? Tut es einfach gut, Honig zu hören.
„It’s Not A Hummingbird, It’s Your Father’s Ghost“ von Honig erscheint auf Haldern Pop Recordings/Rough Trade.