Um es kurz zu machen: Das neunte Album des – wahrscheinlich nach wie vor einzigen – italienisch/japanischen Trios aus New York klingt im Vergleich zu den letzten vier Alben in etwa so, als wollten die Gebrüder Pace und Kazu Makino eine Pause einlegen und einen Gang zurück schalten. Das ist freilich keineswegs von Nachteil, denn so gibt es – unter der Regie von Produzent Drew Brown, der auch schon zuvor mit Blonde Redhead arbeitet – mehr Raum für Atmosphäre (via diverser analoger Keyboards etwa) und einen bewusst asketisch arrangierten Klangraum, in dem der Zuhörer vor jeglichem klanglichem Ballast und allzu lauten Tönen geschützt wird. Es gehört dabei zur Philosophie von Blonde Redhead, dass die Band dabei niemals deutlich wird – weder in Bezug auf den lautmalerischen Titel, noch in Bezug auf die kryptischen (und auf diesem Album eher seltenen) Lyrics, noch in Bezug auf die musikalischen Exkursionen, in denen vieles eher angedeutet als ausformuliert wird. Insofern sind sich die Herrschaften schon treu geblieben. Mal sehen, ob auf der nächsten Scheibe dann wieder gerockt wird.
„Barragán“ von Blonde Redhead erscheint auf Kobalt/Rough Trade.