Dass die Finnen es verstehen, Hardrock und Popmusik in einer Art unheiligen Allianz miteinander zu verschmelzen, hat Kärtsy als Frontman von Waltari ja bereits bewiesen. Nun legt der Mann sein zweites Solo-Album vor und der geneigte Fan kann dann schon erahnen, was ihn in etwa erwartet. Als Solo-Künstler agiert Kärtsy allerdings stilistisch vielseitiger als mit Waltari, so gibt es in dem mit operettenhafter Dramatik verbrämten Mix u.a. Glam-, Post-, Progressive- und Krautrock-Elemente zu entdecken – freilich immer unter dem Pop-Deckmäntelchen, denn mit intellektuellen Spielereien will Kärtsy nun wirklich niemanden vergraulen. Thematisch soll das Ganze angeblich realitätsnäher sein als Waltari-Songs – dann jedoch gibt es mit „The Stepford Men“ eine geschlechtsumgewandelte Hommage an die „Stepford Wives“. Soviel dazu. Kurz gesagt ist „Away“ Gebrauchsmusik pur und – dem Titel entsprechend – auch ein gutes Stück Eskapismus.
„Away“ von Kärtsy erscheint auf G-Records/Rough Trade.