Ryan Lee Crosby weiß: Stillstand bedeutet den Tod. Deshalb verweilt der Singer/Songwriter aus Massachusetts nie lange an einem Ort, und bisweilen scheint er richtig Gefallen daran zu finden, sein Publikum auf die falsche Fährte zu locken. So legt die Thelonious-Monk-Hommage, die das Cover seines fünften Albums ziert, auf den ersten Blick eine Affinität zum Jazz nahe, musikalisch dagegen geht die Reise stattdessen zu den Wurzeln der „Devil’s Music“, zum Vorkriegsblues der amerikanischen Südstaaten. John Lee Hookers „Boom Boom“ entfachte einst Crosbys Leidenschaft für Musik, jetzt geht er mit vier eigenen Songs und sechs Coverversionen alter Helden von Son House über Robert Johnson bis zu Mississippi John Hurt auf musikalische Sinnsuche. Neue Seiten gewinnt er dem uralten Genre dabei nicht ab, allerdings spielt er diese zehn Songs mit so viel Inbrunst, dass man ihm gerne glaubt, dass für ihn der Weg ins Paradies ausgerechnet über die Musik des Teufels führt.
„Busker On The Broad Highway“ von Ryan Lee Crosby erscheint auf Jellyfant Schallplatten.