Elisa Ambrogio ist die Frontfrau des Avantgarde-Kollektivs Magic Markers – und hat als gelernte Dilettantin (was bitte nicht als Schimpfwort zu verstehen ist) mit Konventionen und Schönklang natürlich nichts am Hut. Deswegen ist dieses Album, das Ambrogio als Songwriterin zeigt, ein schmirgelnder, rauer Bastard geworden. Ambrogio arbeitet hier mit konventionelleren Mitteln – namentlich Gitarre und Drums – anstelle der elektronischen Versatzstückerei der Magic Markers – behält indes die unerbittliche Geradlinigkeit hier wie da gnadenlos durch. Das führt zu relativ gleichförmigen Tracks, die nicht eben durch gewiefte Melodieführungen überzeugen. Ambientmäßige Soundflächen und schnürsenkelige Electronics runden das Bild dann ab. Eine Pop-Scheibe sollte dieses Album wohl sowieso nicht werden – aber durch die strikte Indie-Attitüde und das DIY-Umfeld bleibt am Ende dann nur noch ein überschaubarer Unterhaltungswert übrig.
„The Immoralist“ von Elisa Ambrogio erscheint auf Drag City/Rough Trade.