Das neue Werk des „menschlichen Metronom des Afrobeat“ (wie es in der Bio des inzwischen 70-jährigen Drummers heißt) ist als eine Art musikalisches Selbstportrait zu verstehen, in dem Allen alles auffährt, dessen er mächtig ist – und das ist eine ganze Menge. Neben Kollaborationen mit Damon Albarn und dem französischen Produzenten-Projekt The Jazzbastards sind es vor allen Dingen die faszinierend vielschichtigen Variationen des Afrobeat, die – angereichert mit Funk-, Soul- und Jazz-Sprengseln – hier wie Soundtracks umeinander angeordnet sind, die den eigentlichen Reiz der Sache ausmachen. Dass Allen als Gründervater der Crossover-Bewegung es sich auch leisten kann, politische Statements, poppige Passagen und afrikanische Tribal-Vibes mit leichter Hand zu verquicken und sich sogar selbst zu zitieren – ohne sich an irgendwelchen Strömungen zu orientieren -, braucht nicht besonders ausgeführt zu werden. Der Verzicht der Jazzbastards auf modernistische Klänge im konventionellen Klangmix rücken das Album zudem gleich in die Richtung eines Instant-Klassikers.
„Film Of Life“ von Tony Allen erscheint auf Jazz Villa/Harmonia Mundi.