Manchmal sind es die einfachsten Dinge, die die größten Freuden bereiten. Das ist in der Musik genauso, wie im richtigen Leben. „Range Anxiety“, das zweite Album der australischen Band Twerps, ist der beste Beweis dafür. Der softe Indiepop mit Schrammelgitarren und netten Stimmchen – männlich wie weiblich – verlangt nicht viel und ist eigentlich auch ziemlich durchschaubar. Nichtsdestotrotz macht all das, was man spätestens in den 80er Jahren schon mal gehört hat, auch 2015 noch richtig viel Spaß. Und selbst wenn man mindestens ein gutes Dutzend Bands nennen könnte, nach denen sich „Range Anxiety“ anhört, macht das Album doch so viel Laune, dass man den Twerps niemals bloßes Kopieren unterstellen möchte. Was man hier hört, ist im besten Sinne Nostalgie – und die Liebe zum guten alten Anorakpop.
Wer sich aus dieser Phase herausgewachsen fühlt, sollte dem Album trotzdem eine faire Chance geben. Denn selten hat eine Band so relaxed und entspannt über „Adrenaline“ gesungen. Und das traumhaft bittersüße und schräge „Love At First Sight“ hat auf seine verschrobene Art definitiv Hymnencharakter.
„Range Anxiety“ von Twerps erscheint auf Merge Records/Cargo.