Angesichts dieses neuen, von Richard Formby produzierten Werkes, für das sich die Vessels ganze vier Jahre Zeit ließen, ist es kaum zu glauben, dass die Band mal als Gitarren-Act anfing. Denn bei dem nicht unpassend betitelten „Dilate“ handelt es sich um einen einzigen (sich eben ausdehnenden) Club-Trip in die Nacht, bei dem die elektronischen Elemente endgültig die Oberhand gewonnen haben, wie sich das schon bei den Live-Konzerten der Vessels und ersten Gehversuchen in dieser Richtung andeutete. Dennoch ist „Dilate“ vor allen Dingen ein höchst organisches Album – erstens, weil das Material live im Studio eingespielt wurde, zweitens, weil bei aller Unerbittlichkeit und Tanzbarkeit der melodische Aspekt niemals zu kurz kommt und drittens, weil durch den – punktuellen – Einsatz von Vocals und Gesang auch eine Art Pop-Element Einzug ins Klanguniversum hält. Die Vessels bieten mit dieser Scheibe einen Gegenentwurf zur mechanisierten und computerisierten Club-Musik unserer Tage und das ist schon viel wert.
„Dilate“ von Vessels erscheint auf Bias/Indigo.