Eigentlich übertreiben es die Geschwister Braun auf ihrem zweiten gemeinsamen Album ein wenig mit der Reduktion: Viele Tracks bestehen aus nicht mehr als Lauras Stimme und einem einsamen Instrument. Andererseits muss einem der Neid es dann aber auch lassen, dass das Material dieses Treatment durchaus trägt. Denn die zunächst mal simpel anmutenden, im Kontext dann aber doch feinsinnig vielseitig und vertrackt aufgefächerten Songs, die stilistisch irgendwo zwischen Folkop, Jazz und einer Prise Country bewegen, haben es in sich. Und gerade die Betonung des Gesangs, der durch die luftigen Arrangements, die vollkommen ohne laute Töne auskommen, besonders gut zur Geltung kommt, macht Sinn, denn Laura zwingt mit ihrer klaren, unaufgeregten Interpretation geradezu zum Zuhören. Und wo andere Acts dieser Art sich oft in Klischees ergehen, gibt es bei Max & Laura Braun Tiefgang und Herzenswärme. Wenn es denn schon vollentschleunigter Slowcore sein muss, dann aber bitte nur so.
„Highwire Haywire“ von Max & Laura Braun erscheint auf Interbang/Broken Silence.