Bridie Monds-Watson aus dem irischen Derry ist das nächste Fräuleinwunder der britischen Musikszene – hat sich aber nicht dem Pop-Genre, sondern dem klassischen Songwriting verschrieben, das sie indes auf eine ganz eigene Weise mit einer dynamischen Indie-Ästhetik interpretiert, die man so eher von US-amerikanischen Kolleginnen her kennt. Das heißt nicht, dass Soak (wie sie sich nennt, was bei ihrem richtigen Namen verständlich erscheint), reinrassigen Blues macht%3B allerdings sind ihre z.T. verträumt dahingeflüsterten Balladen zuweilen schon recht melancholischer Natur.
Bridie, die die Musik zunächst eher als Vehikel sah, ihren Gedichten mit klassischen Teenage-Angst-Themen ein Format zu verleihen, hat dabei eine ganz eigene Art, die musikalische Umsetzung anzugehen – oft bestehen (oder zumindest beginnen) die Nummern aus/mit sanften Gitarrenakkorden, in die Soak dann ihre klagenden flicht – und wenn mal eine Band-Instrumentierung hinzukommt, dann eher zur Akzentuierung und auch diese erfolgt dann eher zurückhaltend. Erklärlich ist das, denn Soak hat als Do-It-Yourself-Fricklerin begonnen und macht auch heute noch eigentlich alles selbst. Mit diesem Rezept landete die junge Irin schon auf der Next Big Thing-Liste und es bedarf nicht viel prophetischen Geschicks anzunehmen, dass das mit dem nächsten großen Ding dann auch klappen wird.
„Before We Forget How To Dream“ von Soak erscheint auf Rough Trade Records/Indigo/Beggars Group.