Platte der Woche KW 27/2015
Zwar kommt auch Emilie Nicolas aus Norwegen – schlägt aber musikalisch eine ganz andere Richtung ein als ihre Kolleginnen aus dem Singer/Songwriter-Lager, denn sie hat sich entschieden, ihre Songs lieber mit den Mitteln der Elektronik und Computer-Technik in Szene zu setzen. Heraus kam dabei ein eigenwilliger Mix aus E-Pop, R’n’B und – dank ihres entsprechend gepolten Gesanges – einer Prise unterkühlter Jazz- und Soul-Ästhetik.
Mittels der Cover-Version des Titels „Pstereo“ der norwegischen Band Dumdum Boys (die auch auf diesem Debütalbum enthalten ist) schaffte sie es, im Rahmen eines Musikfestivals in Trondheim, im norwegischen Radio und Fernsehen Fuß zu fassen. Das war ihr aber nicht genug und so schon sie schließlich ihre erste eigene Single, „Grown Up“, hinterher, auf der sie ihren ungewöhnlichen Stil, der im Folgenden auf der Debüt-CD zu voller Blüte gedieh, bereits anwendete. Das Ausschlaggebende bei der ganzen Sache ist, dass Emilie sich nicht auf die eine oder andere Stilistik festlegt, sondern elegant zwischen den Genres pendelt, was zum einen für eine eigentümliche Atmosphäre und zum anderen für durchgehende Spannung sorgt, die immer wieder durch poppige Melodien oder Hooklines aufgelöst ist. Damit positioniert sich Emilie Nicolas gleich in einer eigenen Nische und präsentiert sich als Norwegens zur Zeit ungewöhnlichste Pop-Künstlerin.
„Like I’m A Warrior“ von Emilie Nicolas erscheint auf Four Music/Sony Music.
