Frauen und Rockmusik – das ist ja so ein Thema, das gerne kontrovers und oft auch betont misogynistisch diskutiert wird. All den Zweiflern und Bedenkenträgern, die der Meinung sind, Frauen gehören einfach nicht auf die Rockbühne, sollte man Scheiben wie das dritte Album der Coves um die Ohren schlagen. Denn was Beck Wood und John Roffe Ridgard hier auf die Beine stellen, ist nun wirklich über alle diesbezügliche Kritik erhaben. Das mag auch daran liegen, dass sich Coves hier nicht einfach auf ein paar hingeworfene Rock-Riffs und dahingeröhrte Vocals verlassen, sondern vor allen Dingen mit wunderbaren, komplex aufgebauten Songs mit hymnischen, geradezu poppigen Melodiebögen und Refrains aufwarten. Dazu singt Beck Wood mit Inbrunst und mit emotionalem Schmackes – vor allen Dingen aber singt sie und brüllt nicht und das klingt dann einfach großartig. Sicher: Es mag auch daran gelegen haben, dass Produzent Cam Blackwood das alles effektiv in Szene setzte – aber vor allen Dingen liegt es an der Energie und Hingabe Becks, die das alles glaubwürdig und mit Power (aber ohne Hass oder Zynismus) rüberbringt. Eine Prise Trash-Pop, Punk-Attitüde, Grunge und sogar Blues runden die Palette in alle mögliche Richtungen ab. Das ist rockiger Power-Pop in Formvollendung wie er effektiver nicht hätte in Szene gesetzt werden können.
„Peel“ von Coves erscheint auf 1965/Rough Trade/Pias Cooperative.