Platte der Woche KW 19/2016
Man kann es nennen wie man will. Am Ende ist es einfach heißer Scheiß. Digitalism hauen ein Wahnsinns-Elektro-Album raus und wer nur ein wenig mit Beats und Pop anfangen kann, der hört es sich an, kauft es sich, feiert den Sommer dazu durch. Und damit war anfangs gar nicht zu rechnen. Denn erst im vergangenen Jahr fiel im Hause Digitalism die Entscheidung, was Neues zu machen. „Wir produzierten von Februar bis August, dann noch eine Woche im November für die letzten zwei Tracks und fertig war das Album“, erinnern sie sich.
Album Nummer drei der beiden Hamburger ist ein Dance-Album, ja sicher. Aber es ist auch House. Pop. Manchmal opulent, manchmal weniger. Immer mit Biss, immer mit Klasse. Echt jetzt, ist so, Digitalism haben Feuer unterm Arsch und machen uns Feuer unterm Arsch. Mit hyperaktiven Super-Hymnen wie „Go Time“, „Open Waters“ oder „Utopia“ zum Beispiel, die man sofort ins Herz schließt. Und mit anstrengenden, nervösen, penetranten Sachen wie „Dynamo“ mit seinen ständigen Wiederholungen, sperrigen Momenten und gleichzeitig immensen Kraft. Zur Beruhigung gibt’s zwischendrin dann auch noch ein bisschen HipHop („The Ism“), gechilltere Sounds („Shangri-La“) und sanfte Popmusik („Indigo Skies“). Und am Ende eine rundum spannende Platte. Für jetzt, den Sommer, das ganze Jahr.
„Mirage“ von Digitalism erscheint auf Magnetism/Rough Trade/Pias Cooperative.