Die Österreicher mögen die große Geste. Das wird auch angesichts des zweiten Werkes des Quartettes Famp aus Wien deutlich. Hier gelingt es den vier Herren, ihren ambitionierten Power-Pop auch klangtechnisch auf ein international konkurrenzfähiges Level zu hieven und dabei auch gleich zu streamlinen: Am Sound der mit weit ausholenden Melodiebögen, hymnischen Power-Chords und voluminöser Rhythmusarbeit ausgezeichneten Albums perlt alles ab. Leider auch Schweiß und Herzblut, denn ein wenig steril wirkt das Ganze in dieser Konsequenz dann schon. Auch ist diese Art von Musik ja nicht eben originell und auch aufgrund des Umstandes, dass sich Famp hier mit der gesamten muttersprachlichen Fraktion ihres Genres messen müssen, lässt sie die Sache am Ende eher blass aussehen. Denn sowohl inhaltlich wie auch musikalisch ist am Ende noch viel Luft nach oben – auch, wenn die Wiener klangtechnisch ohne Weiteres mithalten können.
„Exist“ von Famp erscheint auf Lyla/Alive.