Typen wie Brandon Ayres lassen sich nicht so einfach greifen. Wahrscheinlich gehört es auch zum Konzept des Mannes aus Philadelphia, der vor diesem Debütalbum das Netz mit experimentellen E-Pop-Songs wie „Smoke & Drive Around“ unsicher machte, sich keineswegs irgendwo festzulegen. So beginnt die Scheibe beispielsweise mit abrasiven Indie-Rock-Fuzz-Sounds, bevor Brandon dann – im bewussten Widerspruch zu seinem Projektnamen – wieder mit durchaus tanzbaren, wenngleich zuweilen eigenartig zerfrickelten, psychedelisch aufgedröselten Club-, Disco-, New Wave- und eben E-Pop-Sounds weiter macht. Dabei nutzt er auch seine wandlungsfähige Stimme, die von sonorem Grummeln bis heliumleichtem Fisteln so ziemlich alle Klangfarben zu bieten hat, um diese als zusätzliches Instrument zu missbrauchen – was seinen Tracks zuweilen fast Hörspielcharakter verleiht. Als Songwriter hat Brandon sicherlich noch Potential nach oben, aber als kreativer Soundfrickler hat er schon einen unberechenbaren Höhepunkt erreicht. Für Freunde unkonventioneller, gegen den Strich gebürsteter, leicht avantgardistischer Weird-Pop-Sounds ist das Ganze jedenfalls eine sichere Bank.
„Graveyard Of Good Times“ von Brandon Can’t Dance erscheint auf Lucky Number/Rough Trade.