Ein Cover-Album. Schon wieder. Gähn? Nein, kurz vor grandios. Die Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox nimmt sich hier Songs aus allen Herren Richtungen vor und packt sie mit immer unterschiedlichen Sängerinen und Sängern in chillige, tolle Swing-, Soul- und Jazz-Nummern. Da muss man erst schmunzeln, dann feiern und am Ende mehr verlangen.
Wenn sie zusammen mit Mykal Kilgore zum Beispiel eine fast schon hemmungslose Version von „My Heart Will Go On“ schmettern, dann ist das ganz, ganz, ganz feine Unterhaltung, dann kann da wie auch bei ihrer Version von Fountains Of Waynes „Stacy’s Mom“ keiner stillsitzen. Anders machen sie es bei „Hey Ya“ oder „Sweet Child O‘ Mine“ und auch „Seven Nation Army“, hier muss man sitzen, lauschen und genießen. Vielleicht eine Zigarre dazu, ein Glas Rotwein und ein dezent nickender Schädel. Und das „Creep“ auch anders intensiv funktioniert, zeigt die Jukebox und zeigt ganz besonders Sängerin Haley Reinhart. Überragend, echt mal. Und kurz vor überragend ist auch dieses Album. Denn sicher, es ist Geschmacksache, aber ein, zwei mehr von den schnelleren Versionen hätten dem trotzdem tollen Album sicher gut getan. Aber die? Gibt es vielleicht auf der kommenden Tour, am 17. März 2017 geht’s los.
„The Essentials“ von Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox erscheint auf Universal.