Im Wesentlichen geht es auf dem neuen Album der New Yorker Songwriterin und Klangkünstlerin Becca Stevens um Königinnen aller Art. Nachdem sie sich mit dem Leben von Elizabeth I beschäftigt hatte, kam ihr die Idee, ein Konzeptalbum mit dem Königinnen-Thema in Szene zu setzen. Erstmalig als Solo-Künstlerin erarbeitete sie dabei ein Konzept, bei dem sie – entsprechend der Thematik – verschiedene musikalische Stile zu einem einzigartigen Mix verquickte, der zweifelsohne die verschiedenen Facetten der besungenen Königinnen – realer, spiritueller, musikalischer und poetischer Natur – bestens einfingen. So tummeln sich also diverse Charaktere (tatsächlich sogar Freddie Mercury) in verschiedenen musikalischen Settings, die eigentlich nur von Becca Stevens performerischer Inbrunst zusammengehalten werden, während zwischen Jazz, Art- und Kook-Pop, Prog, Folk und Folklore und akustischem Singer-Songwriter-Pop so ziemlich alles möglich ist – allerdings nicht, indem die Stile nacheinander abgearbeitet, sondern auf zuweilen abenteuerliche Weise miteinander kombiniert und verquickt werden. Gäste wie die Vokalistin Laura Mvula, Jacob Collier, Songwriter-Legende David Crosby, das Attaca Kammer-Quartett und eine Coverversion von Stevie Wonders „As“ runden dieses bemerkenswerte Album in jeder Hinsicht ab. Das Erstaunlichste an diesem Werk ist jedoch, dass es Becca gelingt, das Material – bei allen Ambitionen und bei aller Komplexität – stets auch anschaulich und zugänglich in Szene zu setzen.
„Regina“ von Becca Stevens erscheint auf Ground Up/Membran.