Dass das neue Werk des psychedelischen Drone-Duos aus dem Big Apple besonders abrasiv, industrial und entrückt klingt, kommt nicht von ungefähr – denn das Ziel war es, dieses Mal ganz bewusst die „düsteren Realitäten – politischer oder anderer Art – die als Teil unserer modernen Welt die kreativen Stimmen beeinflussen“ ins musikalische Konzept einzubauen. Auf dieser urbanen „New York Scheibe“ arbeitete das Duo erneut mit Martin Bose als Soundtechniker zusammen, was zu dem geradlinigen, kahlen, schmirgelnden Sound führte, der als Referenz an den legendären Mudd Club gedacht ist, der Ende der 70er Jahren zu den Szene Hot-Spots des Big Apple zählte. Was nicht zu dem New York Thema passt, ist das verschleppte, vernebelte Tempo, das White Hills – bei allem Faible zur Dynamik und zur Spannungserzeugung – bevorzugen, denn von New York erwartet man natürlich schon eine gewisse Hektik. Allerdings hat das schon Methode, denn das Material wurde im Cut & Paste-Stil aus Loops, Samples und organischen Bestandteilen (angeblich nach der Methode von William S. Burroughs) zusammengefügt. Live-Musik klingt anders – aber auch das ist so gewollt, denn das Material sollte schon hinreichend abstrakt sein. Das Ganze ist dabei eher als avantgardistische Kopf-Übung anzusehen als Ausdruck musikalischen Experimentierwillens.
„Stop Mute Defeat“ von White Hills erscheint auf Thrill Jockey/Rough Trade.
