Den Titel „Slow Black“ hat es so ja auch noch nicht gegeben. Kudos erst mal dafür – auch wenn die Songs des zweiten Albums der Dead Lovers nicht grundsätzlich langsam ausgefallen sind. Dafür aber besonders retro-authentisch. Denn nicht nur wurde das Material mit einer Sammlung von Vintage-Equipment aus den 40s, 50s und 60s eingespielt, sondern obendrein reisten die Dead Lovers nach San Diego – der Heimat jenes Mix aus Rock’n’Roll, Rockabilly, Country Twang und Texmex-Elementen, die die Band bemüht – und dann beschäftigten Lula und Wayne Jackson auch noch eine Gemeinschaft von Szene Cracks – darunter der White Buffalo-Drummer Matt Lynott, Steel-Crack Mike Butler und Bassist Patrick McClory.
Der Grundstock für einen originären Vintage-Sound war da also schon mal gelegt. Veredelt wurde das Ganze dann im heimatlichen Berlin – da waren die Songs aber im großen und Ganzen schon fertig. Rein songwriterisch können die Dead Lovers dabei ohne weiteres mit den indigenen Musikern der amerikanischen Westküste durchaus mithalten – jedenfalls käme kaum jemand auf die Idee, dass sich hinter den Dead Lovers ein Deutsch-Britisches Projekt verberge. Der Umstand, dass das Material wie für einen Einsatz auf der Bühne – wo die Dead Lovers ja im eigentlichen Sinne zu Hause sind – zurechtgeschnitten wurde, machte sich in Bezug auf den – trotz des Projektnamens – lebendigen und druckvollen Rocksound bemerkbar. Was im Gegensatz zum Debüt noch hinzugekommen ist, ist eine gewisse, klassische Pop-Sensibilität in Bezug auf die Melodieführung.
„Slow Black“ von The Dead Lovers erscheint auf Spy Satellite/Rough Trade.