Seit 25 Jahren treibt der Violinist, Sänger, Performer und Songwriter Chris Murphy sein Unwesen vorzugsweise auf den Bühnen der amerikanischen Provinz. Da lag es eh schon mal nahe, auch mal ein Live-Album unters Volk zu bringen. Damit die Sache nicht ganz so vorhersehbar geriet (denn es gibt halt nun mal nicht so viele Möglichkeiten, die sich einem singenden Violinisten bei Solo-Live-Shows bieten), beschloss Murphy nicht einfach irgendeine Show aufzuzeichnen (natürlich in der amerikanischen Provinz in Boise, Idaho), sondern schrieb gleich zehn neue Tracks für diesen Anlass.
Dabei präsentiert er die ganze Bandbreite seines Tuns: Ausgehend von den Folk-Roots seiner irisch-italienischen Wurzeln beschäftigt er sich – bewaffnet nur mit seiner Geige und einem Kickboard – des Weiteren mit allem, was sich stilistisch bei einer Solo-Show eben machen lässt – von der Folklore über Americana-Elemente inklusive Country- und Blues-Vignetten bis hin zu rockigen, ja punkigen Ausfällen in Richtung Folk-Power-Pop. Das funktioniert alles recht gut – im Rahmen dessen, was von einer rein akustischen Konserve in dieser Beziehung zu erwarten wäre – stellt am Ende jedoch keinen adäquaten Ersatz für ein selbst erlebtes Live-Konzert dar.
„Hard Bargain: Live / Solo“ von Chris Murphy erscheint auf Teahouse.
