Jaimi Faulkner gehört zu jener Spezies australischer Songwriter, die den Blick auf die Musik schon lange jenseits des eigenen Kontinents schweifen lassen. Bemerkenswerterweise hat sich der Mann für Europa als Basis für sein musikalisches Wirken ausgesucht und ist bereits 2010 dort ansässig. Bemerkenswert ist das deshalb, weil er sich musikalisch – nach einem kurzen Ausflug in poppigere Gefilde mit dem letzten Party-Album „Up All Night“ – wieder dem Genre widmet, das ihm besonders am Herzen zu liegen scheint – dem US-amerikanisch geprägten Roots-Rock.
Der Unterschied zu seinen bisherigen Alben ist der, dass er hier erstmals auch seine Live-Band beteiligt, mit der er das Werk nun in einem alten Bauernhaus nahe Bremen einspielte. Um es gleich zu sagen, lässt sich dieses natürlich nicht heraushören, denn Faulkner hat den Shtick als Storytelling-Troubadour – bis hin zu einem US-Akzent beim Gesang – ziemlich perfekt drauf. Was allerdings bisher auch schon galt: Ein besonders origineller Songwriter ist er nicht gerade, denn seine Harmoniewechsel, Riffs und Melodiebögen kennt man aus dem Sammelsurium der Americana-Klischees allerbestens. Wem indes handwerklich gut Gemachtes, lebhaft und glaubwürdig Dargebotenes aus dieser Ecke als Endprodukt reicht, der wird sicherlich auch mit „Back Road“ gut bedient sein.
„Back Road“ von Jaimi Faulkner erscheint auf Make My Day/Indigo.