Fünf Jahre Zeit ließen sich die „niederländischen Exzentriker“ für ein neues Album – und das enttäuscht dann auch nicht wirklich: Wenn es eine Band gibt, die unbeirrbar ihren seltsamen Weg des spinnert-ambitionierten Indie-Pop-Songs geht, dann sind das die Nits. Obwohl: Von Popmusik möchte man angesichts der nun vorliegenden, verdreht/vertrackten, epochal ambitionierten Kleinkunst-Fugen ja fast schon nicht mehr sprechen. Denn hier treten alle arrangementstechnischen Eigenarten, derer Henk Hostede und seine Kumpels fähig sind (und das sind so einige) stets in Gegensätzen (laut/leise, start/stop, organisch/elektronisch, poppig/avantgardistisch, sinnvoll/sinnfrei) auf – was die Sache dann vielleicht nicht gerade anstrengend, aber doch wenigsten geduldsfördernd macht. Und inhaltlich hat man sich ein interessantes Thema ausgesucht: Die „holländische Besatzungs- und Befreiungsgeschichte und das Leben im Nachkriegsdeutschland“ nämlich – was die ganzen Teutonizismen in den Lyrics erklärlich macht. Das – und eine Prise des typischen Nits-Humores – macht diese Scheibe dann zu einem Instant-Nits-Klassiker. Und das ist ja auch mal ganz nett.
„Angst“ von Nits erscheint auf Bertus/H’art.