Womit sie vor zwei Jahre auf „Time And Trauma“ aufgehört haben, machen 36 Crazyfists nun auf „Lanterns“ weiter. Mit alternativrockigem Metalcore nämlich und was auf den ersten Blick genau wie damals eher ungeil klingt, klingt in echt und auch dieses Mal ziemlich gut. Ach was, das ist ein starkes Album. Es ist ihr siebtes und natürlich klingen 36 Crazyfists nicht mehr wie 1994, nicht mal mehr wie 2002 oder 2010. Und doch haben sie sich seit dem nicht komplett neu erfunden. Noch immer ballern sie uns mächtig einen vor den Latz, doublebassen und screamen, keifen, grunzen, prügeln. Nur eben nicht exklusiv. Immer wieder setzen sie auf eingängige Refrains mit Grunge-Appeal, manchmal sogar lässige Southern Rock Augenblicke, auf groovige, eher rockige Parts. Geschenkt, dass die hier und da auch mal in kurz vor schlimme Neo-Grunge-Spähren abdriften. Gefreut, dass der Vierer immer wieder die Kurve bekommt und überwiegend mächtig überzeugend abliefert. Starkes Album.
„Lanterns“ von 36 Crazyfists erscheint auf Spinefarm/Universal.