Interessanterweise ist es gerade das, was Zara McFarlane auf ihrem dritten Album NICHT macht (obwohl es sich angeboten hätte), was dann dieses bemerkenswerte Werk auszeichnet. So gibt es z.B. keine elektronischen Spielereien und Effekte, keinen HipHop, keine R’n’B-Elemente, keinen Funk und – trotz ihrer karibischen Wurzeln – keine aufdringlichen Reggae-Referenzen. Stattdessen formte Zara das Album – mit der Unterstützung der Cracks der Londoner Jazz Szene – zu einer Art moderner, spiritueller Jazz-Oper, die musikalisch durchaus mit Soul- und Pop-Vibes durchzogen ist, vor allem aber auf karibischen und afrikanischen Traditionen und Klangfarben aufsetzt und zunächst auch als politisches Statement verstanden werden muss. Die Musik ist rein organisch organisiert und inspiriert durch den Mix von klassischen Be-Bop-Elementen, afrikanisch/karibischer Rhythmen, soulig-melodischem Gesang inklusive Gospel-Vibes, Folkloristischen Chorgesängen und sorgsam integrierten Dub-Grooves. Das Ergebnis ist ein vielschichtiges, multikulturell inspiriertes und musikalisch abenteuerliches Gesamtkunstwerk.
„Arise“ von Zara McFarlane erscheint auf Brownswood/Rough Trade.