Ein knappes Jahr nach der Veröffentlichung ihres brillanten Albums „Home Sweet Home“ legt Amelia White nun ihr fünftes Album „Rhythm Of The Rain“ vor. Nicht besonders überraschend behandelt sie hier das für die meisten eher problematische Jahr 2016 – allerdings mit einem besonderen Twist: Die aus Nashville stammende Songwriterin verbrachte 2016 auf Tour in England und erlaubte sich deswegen einen Blick von außen auf ihre eigene Heimat, als sie die neuen Songs schrieb. Das Mittel ihrer Wahl, um die ganzen düsteren Themen in den Griff zu bekommen, ist dabei eine gehörige Portion Optimismus und eine ordentliche Prise Humor. Die Aussage von „Rhythm Of The Rain“ ist daher nicht die besinnliche Reflektion, sondern die Aufforderung, nicht alles immer so ernst zu nehmen. Das Ergebnis ist deswegen eine Scheibe, die musikalisch wie inhaltlich betont positiv rüberkommt, auf musikalischer Seite mit etlichen melodiösen Songs mit catchy Hooklines und hymnischen Refrains und auf der inhaltlichen Seite mit spitzfindigen Wortspielereien und Anspielungen gefällt. Keine Frage: Mit dem bloßen Abarbeiten von Americana-Klischees hat das Ganze nun wirklich nichts mehr zu tun. Vielleicht sollten Amelias diesbezüglich ausgerichtete Kollegen auch einfach mal öfter das Land verlassen…
„Rhythm Of The Rain“ von Amelia White erscheint auf At The Helm/H’art.