Als Teil des wirbelnden Damen-Quartetts Katzenjammer hat die Norwegerin Sol Heilo ja bereits eine solide Musikantinnen-Karriere hingelegt. Offensichtlich fühlte sie sich selbst dort noch unterfordert, so dass sie sich in stillen Momenten die Notwendigkeit verspürte, die nun auf ihrem Solo-Debüt vorliegenden Songs zu schreiben. Heraus kam dabei eine Art Selbstverwirklichungs-Trip, auf dem Sol Heilo durchaus auch das Gebiet bestreicht, auf dem sie mit ihrer Mutterband tätig war – allerdings geht es bei Sol nicht ausschließlich um den Spaßfaktor, den Katzenjammer stets im Weird-Folk sahen, sondern um eine ernsthaftere Auseinandersetzung mit den spirituellen Geistwesen (z.B. dem besungenen Skinhorse), von denen sich Sol Heilo zu ihrem Solo-Material genötigt sah. Das will meinen: Obwohl auch auf dieser Scheibe eine Vielzahl von Musikern eine Vielzahl von Instrumenten bedienen und somit ein kunterbuntes, orchestrales Gesamtbild erzeugen, kommen die Solo-Songs doch allesamt rauer und düsterer rüber. Und aufgrund dessen, dass es hier nur eine Steuerfrau gibt, wirkt die Sache – trotz großer musikalischer Vielfalt – dann doch geschlossener und stringenter als ein Katzenjammer-Album.
„Skinhorse Playground“ von Sol Heilo erscheint auf Propeller Recordings/Rough Trade.