Metallica. Die Giganten, die Legende, noch immer die größte Metal-Band der Welt. Und doch kann einem diese Band schon ein bisschen leid tun. Denn sind wir mal ehrlich, ihre Fans lieben die frühen Metallica. Die aus den 1980er Jahren. Was danach kam? Interessiert – ja, mit Ausnahme des schwarzen Albums von 1991 – doch niemand mehr. „Load“? Gar „Reload“? „Death Magnetic“? Nein. Und selbst „Hardwired…To Self-Destruct“ von 2016 wird kein Fan als ein Muss ansehen. Und das, obwohl auch einiges aus den letzten 25 Jahren wahrlich nicht schlecht ist. Ist schon scheiße, wenn man einst Geschichte geschrieben hat…
Genau diese wird nun weiter recycelt. Nachdem sie im vergangenen Jahr bereits eine remasterte Version von „Master Of Puppets“ veröffentlichten, schieben sie jetzt ihre nun auch schon über 30 Jahre alte Cover-EP „The $5.98 EP – Garage Days“ nach. Ebenfalls neu gemastert – und ziemlich fett. Dass man die Songs allesamt kennt? Geschenkt. Dass die Songs auch auf „Garage, Inc.“ (von 1998) enthalten sind? Wurscht. „Nur“ Cover, kein eigenes Metallica-Material? Ja Mann! Hier und jetzt macht das Ding Spaß, ist Old School, klingt wie die alten, die wichtigen, die besonderen Metallica. Metal, pur, direkt, auf’s Maul. Allen voran der Misfits-Doppelpack „Last Caress/Green Hell“ sowie „Helpless“ von Diamond Head treten dermaßen Popo. „The Small Hours“ von Holocaust groovt dann wie Sau, „Crash Course in Brain Surgery“ von Budgie klingt hier so, wie Metallica später auf „St. Anger“ klingen wollten und „The Wait“ von Killing Joke – darf man sich unten anhören. Muss man sich anhören, sollte man sich dann auch kaufen. Weil: Metallica.
„The $5.98 EP – Garage Days Re-Revisited“ von Metallica erscheint auf Mercury/Universal.