Das kann nur Kunst sein: Annegret Fiedler – die sich in Ihrer Eigenschaft als Produzentin, DJane und Soundfricklerin Perel nennt – hat sich als Basis für die auf ihrer Debüt-CD versammelten Tracks eine Serie von ägyptisch/griechischen philosophischen Traktaten zum Thema Dialektik namens „Hermetica“ ausgesucht. Das ist insofern spaßig, als das es sich bei diesen Stücken, die musikalisch zwischen E-Pop-, Kraut-, Club-, New Wave- und Post-Themen hin und her lavieren – bis auf wenige Ausnahmen – um Instrumentals handelt. Und gerade die Tracks, auf denen Perel dann mit (deutschsprachigem) Sprechgesang hantiert, sind dann auch die zugänglichsten und poppigsten geworden – was angesichts des theoretischen Überbaus dann zumindest mal interessant ist. Interessant ist auch der Mix aus elektronischen, programmierten, organischen, konstruierten und improvisierten musikalischen Bestandteile der Tracks – die allesamt in einem vernünftigen Formatrahmen bleiben und so in der Summe (und trotz aller konzeptionellen Maximen) für ein erstaunlich unterhaltsames Hörerlebnis sorgen.
„Hermetica“ von Perel erscheint auf DFA/Rough Trade/Pias Cooperative.