Ohne Zweifel ist es ja etwas Besonderes, dass Pinkshinyultrablast in Russland ihre Karriere als psychedelisch angefixte Shoegazer-Band begonnen haben. Inzwischen aber – und wohl auch befeuert durch einen Umzug der Frontfrau Lyubov („Liebe“) nach L.A. – hat sich das Trio so perfekt in die Idiome des Genres eingearbeitet, dass man auf diesem dritten Album und zum zehnjährigen Band-Jubiläum eher irritierende Experimente wagt. So orientiertem sich Pinkshinyultrablast dem Vernehmen nach an japanischen Pop-Avantgardisten und fuhr die zuvor vorhandenen Kraut-Inspirationen zurück – was sich allerdings vornehmlich durch eine unstrukturierte Verniedlichung des Sounds bemerkbar macht. Das – und der Umstand, dass hemmungslos alle Sound-Ideen und Effekte, die im Zusammenhang mit der Produktion gekommen sein mag, beibehalten, aufgeschichtet und miteinander verquickt wurden, macht die Scheibe dann zu einem tatsächlich eher hektischen Abenteuer am Rande der Hysterie und ist für den Zuhörer demzufolge entsprechend anstrengend. Manchmal, so scheint es, ist eine dramatische Weiterentwicklung dann doch nicht immer von Vorteil.
„Miserable Miracles“ von Pinkshinyultrablast erscheint auf Club AC30/Broken Silence.
