Aus Memphis stammt das Rock-Quintett Lucero (was auf Spanisch so viel heißt wie „glühender Stern“). Mit Memphis Soul, Gospel oder Country-Sounds wollen sich die fünf gestandenen Herren auf dem aktuellen Werk indes nicht wirklich beschäftigen – auch wenn sie einen bandeigenen Keyboarder anzubieten haben, in der Vergangenheit auch mal Stax-Bläser zum Einsatz kamen und das nunmehr neunte Album sogar in jenem legendären Studio eingespielt wurde, das Sam Phillips einrichtete, als es im Sun-Studio zu eng wurde. Trotz allem ist „Among The Ghosts“ eine ziemlich geradlinige Rockscheibe geworden, die dezidiert nicht im Retro-Gewand daher kommt, sondern sich auf poppige Weise an aktuell erfolgreichen Mainstream-Rock-Bands orientiert (u.a. weil Frontmann Ben Nichols die Nickelback-Pressstimme perfekt drauf hat). Dabei lebt das Ganze von dem Umstand, dass die Band das Material gut gelaunt großteils live im Studio einspielte. Der Verzicht auf die Americana-Roots der Band erweist sich dabei unter dem Strich – und nicht zuletzt aufgrund des ordentlichen Songmaterials – als Vorteil.
„Among The Ghosts“ von Lucero erscheint auf Thirty Tigers/Alive.