Sein letztes Album inszenierte der US-Barde Hayes Carll mit Joe Henry auf dem Produzentenstuhl im Stile einer eher asketisch angerichteten musikalischen Klagemauer. Damit ist jetzt Schluss. Auf dem neuen Werk greift er mit beiden Händen ins Americana-Repertoire und auch wenn jetzt nicht gleich eine Rock-Scheibe dabei heraus kam, gibt es doch auch wieder druckvolle Up-Tempo-Momente und fast poppige Melodien im Folkpop- und Country-Setting. Nachdenklich ist das neue Material dabei zwar immer noch – aber nicht mehr so lamentös wie zuletzt. Das liegt wohl auch daran, dass er hier zwar aufrichtig Position bezog – dieses aber nicht alleine tat, sondern dass er das neue Material etwa mit seiner Verlobten Allison Moorer, diversen Songwriter-Kollegen und Co-Produzent Brad Jones zusammen schrieb. Insgesamt führte dieses zu einem angenehm vielseitigen, lebhaften Album, das Carll eigentlich besser zu Gesicht steht als das Image des zweifelnden Grüblers, das er zuletzt verkörperte.
„What It Is“ von Hayes Carll erscheint auf Dualtone/SPV.