Auf dem Vorgänger, Zitat wir, „präsentierten sich Rogers bissig wie nie, zeigten Kante, machten den Mund auf, punkrockten mit Punkrock-Inhalten.“ Das war vor zwei Jahren und wir fanden „Augen auf“ ziemlich super. Jetzt gibt es schon den Nachfolger und der… ist mindestens genau so gut.
Dabei ist „Mittelfinger für immer“ nicht komplett anders, weiter gibt es hier Rogers-Punk, leidenschaftlich, gerne schnell und allerfeinst melodisch vorgetragen, gibt es hier neue Hits und Hymnen wie „Einen letzten Abend“, „Wer wirft den ersten Schein“ oder auch „Ganz nach oben“. Schon mal stark! Doch immer mal wieder überraschen die Düsseldorfer dann doch, sei es mit Ingo Donot als Gast („Zu spät), mit kleinen Referenzen an Muff Potter („Mittelfinger für immer“) und Kraftklub („Geh mir nicht mehr auf die Eier“) oder Raps von Schmiddlfinga („Hartes Leben“). Und das? Ist dann noch stärker. Dazu wird das Ganze mit Inhalt garniert – oder wie Rogers es sagen: „Auf unserem neuen Album erwarten euch politische, sozialkritische sowie ruhige Songs zu zwischenmenschlichen Themen“ – und druckvoll aufgenommen und schon sind die ein, zwei weniger ganz tollen Lieder, „Ich bleibe hier“ ganz am Ende ist rrotz Tempo arg schmalzig und im Grunde nur schneller Schlager, direkt ignoriert. Und sich statdessen wird sich gefreut. Über das Album, für die Band, auf die Tour.
„Mittelfinger für immer“ von Rogers erscheint auf People Like You/Sony Music.