Mal abgesehen davon, dass der Brite Tom Walker mit seinem Waldschrat-Bart und der Holzfäller-Mütze ganz anders aussieht als seine Kollegen von der Pop-Songwriter-Front, macht er auf seinem Debütalbum musikalisch aber alles richtig – bzw. erfüllt alle Erwartungshaltungen, die einem typischen Vertreter seiner Zunft entgegengebracht werden könnten. Ausgehend von seinem Signature-Hit „Leave The Light On“ entwickelte Walker ein leidlich charakteristisches Sounddesign (leicht pompöse Pop-Produktion, souliges Raubein Gecroone, dezente R’n’B-Pop Akzente – etwa bei den heutzutage üblichen Duett-Konstellationen, in diesem Fall mit Zara Larsen) und eine intensiv/inbrünstige Männerschmerz-Darbietung mit zwar manierierten aber auch effektiven gesanglichen Akzenten. Walkers Songs sind dabei auf infektiöse Art eingängig und produktionstechnisch elegant und effektiv austariert – aber auch musikalisch ein wenig generisch und beliebig angelegt. Wobei die Sachen ohne Produktionsvolumen kaum vorstellbar sind: So ist beispielsweise selbst die Akustik-Version des Titels „You And I“ immer noch üppiger arrangiert als manche Band-Produktion. Nun ja: So wird man heute zumindest gehört.
„What A Time To Be Alive“ von Tom Walker erscheint auf Sony Music.