Platte der Woche KW 13/2019
2017 kam „Burst“ von Brutus und wir nannten das gute Stück eine „hochexplosive Post-Rock-Chaos-Hardcore-Platte […] Wahnsinnig intensiv und vor allem auch tatsächlich anders. Atmosphärische, verspielte, tolle Postrock-Riffs treffen auf Vocals zwischen metallischer Schönheit und punkiger Angepisstheit treffen auf hektische, schnelle Drums und alle zusammen spielen hier aufregende Songs, die einen packen, durchschütteln, beschäftigen und begeistern“. Jetzt gibt’s den Nachfolger und was sollen wir sagen? „Nest“ toppt das Debüt tatsächlich noch einmal. Weil „Nest“ die noch besseren Songs hat!
Elf Lieder haben die Belgier aufgenommen – und jeder einzelne geht als Hit durch. Jeder einzelne ist spannend, anders und aufregend. Immer im Stile des Debüts und doch ein bisschen mehr, ein bisschen weiter. Manchmal wilder, einfach derber, manchmal mit noch mehr postrockiger Schönheit und ergreifenden Atmosphären, manchmal tatsächlich etwas poppiger und hier und da auch mal von allem ein bisschen. Junge, Junge, Mädchen, Mädchen, was die singende Drummerin Stefanie Mannaerts und ihre beiden Herren, Gitarrist Stijn Vanhoegaerden und Bassist Peter Mulders, hier abliefern ist von vorne bis hinten ist überragend intensiv, deftig, wunderschön… und manchmal sogar noch schöner? Nein, denn auch wenn sie bei „Django“ zum Beispiel ein wenig an The Cranberries (!) erinnern, mit „War“ kurz regelrecht ruhig werden oder für „Distance“ noch mehr Pathos aus der Ecke holen, ist es am Ende das Album im Kompletten was die Schönheit der Chance ausmacht, ist es jeder einzelne Songs, sind es Vielfalt, Mut, Reife und Kreativität, die „Nest“ so großartig machen. Am Ende April sind Brutus auf Tour.
„Nest“ von Brutus erscheint auf Hassle/Rough Trade.