Der hektische, urbane New Wave-Pop ist also immer noch nicht tot, wie die vorliegende Veröffentlichung des Quintetts The Modern Times wieder mal deutlich belegt. Erstaunlich ist dabei nur, dass The Modern Times nicht aus New York kommen – wo diese Art von Musik dereinst entstand -, sondern aus Norwegen. Dort agieren der singende Poet Magnus Vold Jensen und seine Mannen abseits des Mainstreams und üblicher norwegischer Musikkategorien in der Indie Szene und mischen diese mit ihrem ihrer eklektischen Postpunk-Variante mächtig auf. Der Titel des Albums „Algorhythmic Dance Music“ weist dabei übrigens nicht darauf hin, dass es hier um elektronische Computer-Konstrukte geht, sondern darauf, dass die mit nervöser Energie vorgetragenen New Wave Gitarrenpop-Songs sich einer gewissen mathematischen Unerbittlichkeit und Konsequenz verpflichtet fühlt, die weder für nachdenkliche Kontemplationen noch beruhigende Verschnaufpausen Raum lässt: Die Hysterie regiert hier uneingeschränkt. Das muss man als Konsument erst mal abkönnen!
„Algorhythmic Dance Music“ von The Modern Times erscheint auf Blackpop/Membran.