Es hat etwas gedauert, bis Lotte und Nina Kummer und Johann Bonitz mit ihrer Debütscheibe um die Ecke kommen konnten – was aber auch erklärlich ist, denn bevor es ins Studio ging, hat sich das Chemnitzer Trio auf den Bühnen der Republik herumgetrieben – etwa als Support von angesagten Kollegen wie Kraftklub oder Von Wegen Lisbeth oder auf Festivals. Das heißt: Der gut gelaunte New Wave Power-Pop, der die Basis des gemeinsamen Tuns bildet, ist bereits hinlänglich auf seine Tauglichkeit getestet worden, bevor er nun – unter der Regie eines Produzententeams – im heimatlichen Chemnitz auf Band genannt wurde. Blond bieten dabei einen musikalisch hinreichend abwechslungsreichen, gefälligen Mix mit allerlei Zutaten – aber ohne Bezug zu aktuellen Trends und Moden. Inhaltlich aber haben sich Blond einen ganz eigenen lyrischen Mehrwert einfallen lassen, indem im Popwesen eher unterrepräsentierte Themen wie Menstruationsbeschwerden, logistische Probleme auf Tour oder absurde Mordphantasien auf charmant selbstironische Art zum Thema gemacht werden. Da das Ganze oft mit eher düsteren und melancholischen musikalischen Settings kombiniert wird, setzen sich Blond auf diese Weise von hauptberuflichen Musik-Comedy-Acts ab.
„Martini Sprite“ von Blond erscheint auf Beton Klunker Tonträger/Rough Trade.
